Ein objektorientiertes Entwurfsmuster implementieren

Das Zustandsmuster (state pattern) ist ein objektorientiertes Entwurfsmuster. Der Kernpunkt des Musters besteht darin, dass wir eine Reihe von Zuständen definieren, die ein Wert intern annehmen kann. Die Zustände werden durch eine Reihe von Zustandsobjekten (state objects) dargestellt, und das Verhalten des Wertes ändert sich je nach Zustand. Wir werden ein Beispiel für eine Blog-Post-Struktur durcharbeiten, die ein Feld für ihren Status hat, das ein Statusobjekt mit den Möglichkeiten „Entwurf“, „Überprüfung“ und „Veröffentlicht“ sein wird.

Die Zustandsobjekte haben eine gemeinsame Funktionalität: In Rust verwenden wir Strukturen (structs) und Merkmale (traits) und nicht Objekte und Vererbung. Jedes Zustandsobjekt ist für sein eigenes Verhalten verantwortlich und bestimmt, wann es in einen anderen Zustand übergehen soll. Der Wert, den ein Zustandsobjekt enthält, weiß nichts über das unterschiedliche Verhalten der Zustände oder den Zeitpunkt des Übergangs zwischen den Zuständen.

Der Vorteil der Verwendung des Zustandsmusters besteht darin, dass wir, wenn sich die geschäftlichen Anforderungen des Programms ändern, weder den Code des Werts, der den Zustand hält, noch den Code, der den Wert verwendet, ändern müssen. Wir müssen nur den Code in einem der Zustandsobjekte aktualisieren, um seine Regeln zu ändern oder vielleicht weitere Zustandsobjekte hinzuzufügen.

Zunächst werden wir das Zustandsmuster auf eine traditionellere objektorientierte Weise implementieren, dann werden wir einen Ansatz verwenden, der in Rust etwas natürlicher ist. Beginnen wir mit der inkrementellen Implementierung eines Blogpost-Workflows unter Verwendung des Zustandsmusters.

Die finale Funktionalität des Blogs wird wie folgt aussehen:

  1. Ein Blog-Beitrag (post) beginnt als leerer Entwurf.
  2. Wenn der Entwurf fertig ist, wird um eine Überprüfung des Beitrags gebeten.
  3. Wenn der Beitrag genehmigt ist, wird er veröffentlicht.
  4. Nur veröffentlichte Blog-Beiträge geben anzuzeigenden Inhalt zurück, sodass nicht genehmigte Beiträge nicht versehentlich veröffentlicht werden können.

Alle anderen Änderungen, die an einem Beitrag versucht werden, sollten keine Auswirkungen haben. Wenn wir zum Beispiel versuchen, den Entwurf eines Blog-Beitrags zu genehmigen, bevor wir eine Überprüfung beantragt haben, sollte der Beitrag ein unveröffentlichter Entwurf bleiben.

Codeblock 17-11 zeigt diesen Workflow in Codeform: Dies ist eine Beispielverwendung der API, die wir in einer Bibliothekskiste (library crate) blog implementieren werden. Dieser Code wird sich noch nicht kompilieren lassen, da wir die Kiste (crate) blog noch nicht implementiert haben.

Dateiname: src/main.rs

use blog::Post;

fn main() {
    let mut post = Post::new();

    post.add_text("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen");
    assert_eq!("", post.content());

    post.request_review();
    assert_eq!("", post.content());

    post.approve();
    assert_eq!("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen", post.content());
}

Codeblock 17-11: Code, der das gewünschte Verhalten demonstriert, das wir für unsere Kiste blog haben wollen

Wir möchten dem Benutzer erlauben, einen neuen Entwurf eines Blog-Beitrags mit Post::new zu erstellen. Wir möchten dem Blog-Beitrag erlauben, Text hinzuzufügen. Wenn wir versuchen, den Inhalt des Beitrags sofort, also vor der Genehmigung, abzurufen, sollten wir keinen Text erhalten, da der Beitrag noch ein Entwurf ist. Wir haben zu Demonstrationszwecken assert_eq! in den Code eingefügt. Ein ausgezeichneter Modultest dafür wäre die Zusicherung, dass ein Entwurf eines Blog-Beitrags eine leere Zeichenkette aus der Methode content zurückgibt, aber wir werden für dieses Beispiel keine Tests schreiben.

Als nächstes wollen wir einen Antrag auf Überprüfung des Beitrags ermöglichen und wir wollen, dass content eine leere Zeichenkette zurückgibt, solange wir auf die Überprüfung warten. Wenn der Beitrag die Genehmigung erhält, soll er veröffentlicht werden, d.h. der Text des Beitrags wird zurückgegeben, wenn content aufgerufen wird.

Beachte, dass der einzige Typ, mit dem wir von der Kiste aus interagieren, der Post-Typ ist. Dieser Typ verwendet das Zustandsmuster und enthält einen Wert, der eines von drei Zustandsobjekten ist, die die verschiedenen Zustände repräsentieren, in denen sich ein Beitrag im Entwurf befinden, auf eine Überprüfung warten oder veröffentlicht werden kann. Der Wechsel von einem Zustand in einen anderen wird intern innerhalb des Post-Typs verwaltet. Die Zustände ändern sich als Reaktion auf die Methoden, die von den Benutzern unserer Bibliothek auf der Post-Instanz aufgerufen werden, aber sie müssen die Zustandsänderungen nicht direkt verwalten. Auch können die Benutzer keinen Fehler mit den Zuständen machen, z.B. einen Beitrag veröffentlichen, bevor er überprüft wurde.

Definieren von Post und Erstellen einer neuen Instanz im Entwurfszustand

Fangen wir mit der Implementierung der Bibliothek an! Wir wissen, dass wir eine öffentliche Struktur Post benötigen, die einige Inhalte enthält, also beginnen wir mit der Definition der Struktur und einer zugehörigen öffentlichen Funktion new, um eine Instanz von Post zu erzeugen, wie in Codeblock 17-12 gezeigt. Wir werden auch ein privates Merkmal State erstellen, das das Verhalten definiert, das alle Zustandsobjekte für einen Post haben müssen.

Dann wird Post ein Merkmalsobjekt (trait object) von Box<dyn State> innerhalb einer Option<T> in einem privaten Feld namens state halten, um das Zustandsobjekt zu halten. Du wirst gleich sehen, warum die Option<T> notwendig ist.

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }
}

trait State {}

struct Draft {}

impl State for Draft {}
}

Codeblock 17-12: Definition einer Struktur Post und einer Funktion new, die eine neue Post-Instanz erzeugt, einem Merkmal State und einer Struktur Draft

Das Merkmal State definiert das Verhalten, das die verschiedenen Beitragszustände gemeinsam haben. Die Zustandsobjekte sind Draft, PendingReview und Published und sie werden alle das Merkmal State implementieren. Im Moment hat das Merkmal noch keine Methoden und wir werden damit beginnen, nur den Zustand Draft zu definieren, weil das der Zustand ist, in dem ein Beitrag beginnen soll.

Wenn wir einen neuen Post erstellen, setzen wir sein state-Feld auf einen Some-Wert, der eine Box enthält. Diese Box verweist auf eine neue Instanz der Struktur Draft. Dies stellt sicher, dass jedes Mal, wenn wir eine neue Instanz von Post erzeugen, diese als Entwurf beginnt. Da das Feld state von Post privat ist, gibt es keine Möglichkeit, einen Post in einem anderen Zustand zu erzeugen! In der Funktion Post::new setzen wir das Feld content auf einen neuen, leeren String.

Speichern des Textes des Beitragsinhalts

Wir haben in Codeblock 17-11 gesehen, dass wir in der Lage sein wollen, eine Methode namens add_text aufzurufen und ihr einen &str zu übergeben, die dann als Textinhalt des Blog-Beitrags hinzugefügt wird. Wir implementieren dies als Methode, anstatt das Feld content mit pub offenzulegen, damit wir später eine Methode implementieren können, die steuert, wie die Daten des Feldes content gelesen werden. Die Methode add_text ist ziemlich einfach, also lass uns die Implementierung in Codeblock 17-13 zum Block impl Post hinzufügen:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    // --abschneiden--
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }
}

trait State {}

struct Draft {}

impl State for Draft {}
}

Codeblock 17-13: Implementierung der Methode add_text zum Hinzufügen von Text zum content eines Beitrags

Die Methode add_text nimmt eine veränderbare Referenz auf self, weil wir die Post-Instanz, auf der wir add_text aufrufen, ändern. Dann rufen wir push_str auf den String in content auf und übergeben das Argument text, um es zum gespeicherten content hinzuzufügen. Dieses Verhalten hängt nicht vom Zustand ab, in dem sich der Beitrag befindet, es ist also nicht Teil des Zustandsmusters. Die Methode add_text interagiert überhaupt nicht mit dem Feld state, aber sie ist Teil des Verhaltens, das wir unterstützen wollen.

Sicherstellen, dass der Inhalt eines Beitragsentwurfs leer ist

Selbst nachdem wir add_text aufgerufen und unserem Beitrag etwas Inhalt hinzugefügt haben, wollen wir immer noch, dass die Methode content einen leeren Zeichenkettenanteilstyp (string slice) zurückgibt, weil sich der Beitrag noch im Entwurfszustand befindet, wie in Zeile 7 von Codeblock 17-11 gezeigt wird. Lass uns fürs Erste die content-Methode mit der einfachsten Sache implementieren, die diese Anforderung erfüllt: Immer einen leeren Zeichenkettenanteilstyp zurückgeben. Wir werden dies später ändern, sobald wir die Möglichkeit implementiert haben, den Zustand eines Beitrags zu ändern, damit er veröffentlicht werden kann. Bislang können Beiträge nur im Entwurfszustand sein, daher sollte der Beitragsinhalt immer leer sein. Codeblock 17-14 zeigt diese Platzhalter-Implementierung:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    // --abschneiden--
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        ""
    }
}

trait State {}

struct Draft {}

impl State for Draft {}
}

Codeblock 17-14: Hinzufügen einer Platzhalter-Implementierung für die content-Methode auf Post, die immer einen leeren Zeichenkettenanteilstyp zurückgibt

Mit dieser zusätzlichen Methode content funktioniert alles in Codeblock 17-11 bis hin zu Zeile 7 wie beabsichtigt.

Antrag auf Überprüfung des Beitrags ändert seinen Zustand

Als nächstes müssen wir eine Funktionalität hinzufügen, um eine Überprüfung eines Beitrags zu beantragen, die seinen Zustand von Draft in PendingReview ändern sollte. Codeblock 17-15 zeigt diesen Code:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    // --abschneiden--
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        ""
    }

    pub fn request_review(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.request_review())
        }
    }
}

trait State {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
}

struct Draft {}

impl State for Draft {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(PendingReview {})
    }
}

struct PendingReview {}

impl State for PendingReview {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}
}

Codeblock 17-15: Implementierung der Methoden request_review für Post und des Merkmals State

Wir geben Post eine öffentliche Methode namens request_review, die eine veränderbare Referenz auf self nimmt. Dann rufen wir eine interne request_review-Methode über den aktuellen Zustand von Post auf und diese zweite request_review-Methode konsumiert den aktuellen Zustand und gibt einen neuen Zustand zurück.

Wir fügen die Methode request_review zum Merkmal State hinzu; alle Typen, die das Merkmal implementieren, müssen nun die Methode request_review implementieren. Beachte, dass wir statt self, &self oder &mut self als ersten Parameter der Methode self: Box<Self> haben. Diese Syntax bedeutet, dass die Methode nur gültig ist, wenn sie auf einer Box mit dem Typ aufgerufen wird. Diese Syntax übernimmt die Eigentümerschaft von Box<Self>, wodurch der alte Zustand ungültig wird, sodass der Zustandswert von Post in einen neuen Zustand transformiert werden kann.

Um den alten Zustand zu konsumieren, muss die request_review-Methode die Eigentümerschaft des Zustandswerts übernehmen. Hier kommt die Option im Feld state von Post ins Spiel: Wir rufen die Methode take auf, um den Some-Wert aus dem state-Feld zu nehmen und an seiner Stelle ein None zu hinterlassen, weil Rust es nicht zulässt, dass wir unbestückte Felder in Strukturen haben. Dadurch können wir den Wert state aus Post herausnehmen, anstatt ihn auszuleihen. Dann setzen wir den Wert state des Beitrags auf das Ergebnis dieser Operation.

Wir müssen state vorübergehend auf None setzen, anstatt es direkt mit Code wie self.state = self.state.request_review(); zu setzen, um die Eigentümerschaft des state-Wertes zu erhalten. Das stellt sicher, dass Post nicht den alten state-Wert verwenden kann, nachdem wir ihn in einen neuen Zustand transformiert haben.

Die Methode request_review auf Draft gibt eine neue, in einer Box gespeicherte Instanz einer neuen PendingReview-Struktur zurück, die den Zustand darstellt, in dem ein Beitrag auf eine Überprüfung wartet. Die Struktur PendingReview implementiert auch die Methode request_review, führt aber keine Transformationen durch. Vielmehr gibt sie sich selbst zurück, denn wenn wir eine Überprüfung für einen Beitrag anfordern, der sich bereits im PendingReview-Zustand befindet, sollte er im PendingReview-Zustand bleiben.

Jetzt können wir anfangen, die Vorteile des Zustandsmusters zu erkennen: Die Methode request_review auf Post ist die gleiche, unabhängig von ihrem state-Wert. Jeder Zustand ist für seine eigenen Regeln verantwortlich.

Wir lassen die Methode content auf Post so wie sie ist und geben einen leeren Zeichenkettenanteilstyp zurück. Wir können jetzt einen Post sowohl im Zustand PendingReview als auch im Zustand Draft haben, aber wir wollen das gleiche Verhalten im Zustand PendingReview. Codeblock 17-11 funktioniert jetzt bis Zeile 10!

Hinzufügen von approve, um das Verhalten von content zu ändern

Die Methode approve ähnelt der Methode request_review: Sie setzt den state auf den Wert, den der aktuelle Zustand nach der Genehmigung haben sollte, wie in Codeblock 17-16 gezeigt:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    // --abschneiden--
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        ""
    }

    pub fn request_review(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.request_review())
        }
    }

    pub fn approve(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.approve())
        }
    }
}

trait State {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
}

struct Draft {}

impl State for Draft {
    // --abschneiden--
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(PendingReview {})
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}

struct PendingReview {}

impl State for PendingReview {
    // --abschneiden--
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(Published {})
    }
}

struct Published {}

impl State for Published {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}
}

Codeblock 17-16: Implementierung der Methode approve bei Post und des Merkmals State

Wir fügen die Methode approve zum Merkmal State hinzu und fügen eine neue Struktur State hinzu, die den Zustand Published implementiert.

Ähnlich wie request_review bei PendingReview funktioniert, hat der Aufruf der Methode approve bei einem Draft keine Wirkung, weil approve den Wert self zurückgibt. Wenn wir die Methode approve bei PendingReview aufrufen, gibt sie eine neue, geschlossene Instanz der Struktur Published zurück. Die Struktur Published implementiert das Merkmal State und sowohl bei der Methode request_review als auch bei der Methode approve gibt sie sich selbst zurück, weil der Beitrag in diesen Fällen im Zustand Published bleiben sollte.

Jetzt müssen wir die Methode content auf Post aktualisieren: Wir wollen, dass der von content zurückgegebene Wert vom aktuellen Zustand von Post abhängt, also delegieren wir Post an eine content-Methode, die auf seinen state definiert ist, wie in Codeblock 17-17 gezeigt:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    // --abschneiden--
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        self.state.as_ref().unwrap().content(self)
    }
    // --abschneiden--

    pub fn request_review(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.request_review())
        }
    }

    pub fn approve(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.approve())
        }
    }
}

trait State {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
}

struct Draft {}

impl State for Draft {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(PendingReview {})
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}

struct PendingReview {}

impl State for PendingReview {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(Published {})
    }
}

struct Published {}

impl State for Published {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}
}

Codeblock 17-17: Aktualisieren der Methode content auf Post zum Delegieren an eine Methode content auf State

Da das Ziel darin besteht, all diese Regeln innerhalb der Strukturen zu halten, die State implementieren, rufen wir eine Methode content auf dem Wert in state auf und übergeben die Post-Instanz (d.h. self) als Argument. Dann geben wir den Wert zurück, der von der Verwendung der Methode content für den state-Wert zurückgegeben wird.

Wir rufen die Methode as_ref auf Option auf, weil wir eine Referenz auf den Wert innerhalb Option wollen und nicht die Eigentümerschaft am Wert. Weil State eine Option<Box<dyn State>> ist, wird beim Aufruf von as_ref eine Option<&Box<dyn State>> zurückgegeben. Würden wir nicht as_ref aufrufen, bekämen wir einen Fehler, weil wir state nicht aus dem ausgeliehenen &self im Funktionsparameter herausverschieben können.

Wir rufen dann die unwrap-Methode auf, von der wir wissen, dass sie das Programm niemals abstürzen lassen wird, weil wir wissen, dass die Methoden auf Post sicherstellen, dass state stets einen Some-Wert enthält, wenn diese Methoden zu Ende sind. Dies ist einer der Fälle, über die wir im Abschnitt „Fälle, in denen du mehr Informationen als der Compiler hast“ in Kapitel 9 gesprochen haben, wenn wir wissen, dass ein None-Wert niemals möglich ist, obwohl der Compiler nicht in der Lage ist, das zu verstehen.

Wenn wir nun content auf der &Box<dyn State> aufrufen, wird eine automatische Umwandlung (deref coercion) auf & und Box stattfinden, sodass die content-Methode letztlich auf dem Typ aufgerufen wird, der das Merkmal State implementiert. Das bedeutet, dass wir die Definition des Merkmals State um content erweitern müssen, und hier werden wir die Logik dafür unterbringen, welcher Inhalt je nach Zustand zurückgegeben wird, wie in Codeblock 17-18 gezeigt wird:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    state: Option<Box<dyn State>>,
    content: String,
}

impl Post {
    pub fn new() -> Post {
        Post {
            state: Some(Box::new(Draft {})),
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        self.state.as_ref().unwrap().content(self)
    }

    pub fn request_review(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.request_review())
        }
    }

    pub fn approve(&mut self) {
        if let Some(s) = self.state.take() {
            self.state = Some(s.approve())
        }
    }
}

trait State {
    // --abschneiden--
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;
    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State>;

    fn content<'a>(&self, post: &'a Post) -> &'a str {
        ""
    }
}

// --abschneiden--

struct Draft {}

impl State for Draft {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(PendingReview {})
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }
}

struct PendingReview {}

impl State for PendingReview {
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        Box::new(Published {})
    }
}

struct Published {}

impl State for Published {
    // --abschneiden--
    fn request_review(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn approve(self: Box<Self>) -> Box<dyn State> {
        self
    }

    fn content<'a>(&self, post: &'a Post) -> &'a str {
        &post.content
    }
}
}

Codeblock 17-18: Hinzufügen der Methode content zum Merkmal State

Wir fügen eine Standard-Implementierung für die Methode content hinzu, die einen leeren Zeichenkettenanteilstyp zurückgibt. Das bedeutet, dass wir content in den Strukturen Draft und PendingReview nicht implementieren müssen. Die Struktur Published überschreibt die Methode content und gibt den Wert in post.content zurück.

Beachte, dass wir Lebensdauer-Annotationen bei dieser Methode benötigen, wie wir in Kapitel 10 besprochen haben. Wir nehmen eine Referenz auf ein post als Argument und geben eine Referenz auf einen Teil dieses post zurück, sodass die Lebensdauer der zurückgegebenen Referenz mit der Lebensdauer des post-Arguments zusammenhängt.

Und wir sind fertig – der Codeblock 17-11 funktioniert jetzt! Wir haben das Zustandsmuster mit den Regeln des Blog-Beitrags-Workflows implementiert. Die Logik, die sich auf die Regeln bezieht, lebt in den Zustandsobjekten und ist nicht über den gesamten Post verstreut.

Warum nicht eine Aufzählung?

Vielleicht hast du dich gefragt, warum wir nicht ein enum mit den verschiedenen möglichen Poststatus als Varianten verwendet haben. Das ist sicherlich eine mögliche Lösung. Probiere es aus und vergleiche die Endergebnisse, um zu sehen, was du bevorzugst! Ein Nachteil der Verwendung einer Aufzählung ist, dass jede Stelle, die den Wert der Aufzählung prüft, einen match-Ausdruck oder ähnliches benötigt, um jede mögliche Variante zu behandeln. Dies könnte zu mehr Wiederholungen führen als die Lösung mit dem Merkmals-Objekt.

Kompromisse des Zustandsmusters

Wir haben gezeigt, dass Rust in der Lage ist, das objektorientierte Zustandsmuster zu implementieren, um die verschiedenen Verhaltensweisen, die ein Beitrag im jeweiligen Zustand haben sollte, zu kapseln. Die Methoden auf Post wissen nichts über die verschiedenen Verhaltensweisen. So, wie wir den Code organisiert haben, müssen wir nur an einem einzigen Ort suchen, um zu wissen, wie sich ein veröffentlichter Beitrag verhalten kann: Die Implementierung des Merkmals State auf der Struktur Published.

Wenn wir eine alternative Implementierung erstellen würden, die nicht das Zustandsmuster verwendet, könnten wir stattdessen match-Ausdrücke in den Methoden auf Post oder sogar im main-Code verwenden, die den Zustand des Beitrags überprüfen und das Verhalten an diesen Stellen ändern. Das würde bedeuten, dass wir an mehreren Stellen nachschauen müssten, um alle Auswirkungen eines Beitrags im veröffentlichten Zustand zu verstehen! Dies würde sich nur noch erhöhen, je mehr Zustände wir hinzufügen: Jeder dieser match-Ausdrücke würde einen weiteren Zweig benötigen.

Mit dem Zustandsmuster, den Post-Methoden und den Stellen, an denen wir Post verwenden, brauchen wir keine match-Ausdrücke, und um einen neuen Zustand hinzuzufügen, müssten wir nur eine neue Struktur hinzufügen und die Merkmalsmethoden auf dieser einen Struktur implementieren.

Die Implementierung unter Verwendung des Zustandsmusters ist leicht zu erweitern, um weitere Funktionalität hinzuzufügen. Um zu sehen, wie einfach es ist, Code zu pflegen, der das Zustandsmuster verwendet, probiere einige dieser Vorschläge aus:

  • Füge eine reject-Methode hinzu, die den Zustand des Beitrags von PendingReview zurück zu Draft ändert.
  • Verlange zwei approve-Aufrufe, bevor der Zustand in Published geändert werden kann.
  • Erlaube Benutzern das Hinzufügen von Textinhalten nur dann, wenn sich ein Beitrag im Zustand Draft befindet. Hinweis: Lasse das Zustandsobjekt dafür verantwortlich sein, was sich am Inhalt ändern könnte, aber nicht für die Änderung des Beitrags.

Ein Nachteil des Zustandsmusters besteht darin, dass einige der Zustände miteinander gekoppelt sind, weil die Zustände die Übergänge zwischen den Zuständen implementieren. Wenn wir einen weiteren Zustand zwischen PendingReview und Published hinzufügen, z.B. Scheduled, müssten wir den Code in PendingReview ändern und stattdessen zu Scheduled übergehen. Es wäre weniger Arbeit, wenn PendingReview nicht mit dem Hinzufügen eines neuen Zustands geändert werden müsste, aber das würde bedeuten, zu einem anderen Entwurfsmuster zu wechseln.

Ein weiterer Nachteil ist, dass wir eine gewisse Logik dupliziert haben. Um einen Teil der Duplikation zu eliminieren, könnten wir versuchen, Standard-Implementierungen für die Methoden request_review und approval für das Merkmal State zu erstellen, die self zurückgeben; dies würde jedoch die Objektsicherheit verletzen, da das Merkmal nicht weiß, was das konkrete self genau sein wird. Wir wollen in der Lage sein, State als Merkmalsobjekt zu verwenden, deshalb müssen seine Methoden objektsicher sein.

Eine weitere Duplikation sind die ähnlichen Implementierungen der Methoden request_review und approve auf Post. Beide Methoden delegieren die Implementierung der gleichen Methode auf den Wert im Feld state von Option und setzen den neuen Wert des Feldes state auf das Ergebnis. Wenn wir eine Menge Methoden auf Post hätten, die diesem Muster folgen, könnten wir in Erwägung ziehen, ein Makro zu definieren, um die Wiederholung zu eliminieren (siehe den Abschnitt „Makros“ in Kapitel 19).

Indem wir das Zustandsmuster genau so implementieren, wie es für objektorientierte Sprachen definiert ist, nutzen wir die Stärken Rusts nicht so aus, wie wir es könnten. Sehen wir uns einige Änderungen an, die wir an der Kiste blog vornehmen können, die ungültige Zustände und Übergänge in Kompilierzeitfehler verwandeln können.

Kodieren von Zuständen und Verhalten als Typen

Wir werden dir zeigen, wie du das Zustandsmuster überdenken kannst, um andere Kompromisse zu erzielen. Anstatt die Zustände und Übergänge vollständig zu kapseln, sodass Außenstehende keine Kenntnis von ihnen haben, werden wir die Zustände in verschiedene Typen kodieren. Folglich wird Rusts Typprüfungssystem Versuche verhindern, Entwurfsbeiträge zu verwenden, bei denen nur veröffentlichte Beiträge erlaubt sind, indem ein Kompilierfehler ausgegeben wird.

Betrachten wir den ersten Teil von main in Codeblock 17-11:

Dateiname: src/main.rs

use blog::Post;

fn main() {
    let mut post = Post::new();

    post.add_text("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen");
    assert_eq!("", post.content());

    post.request_review();
    assert_eq!("", post.content());

    post.approve();
    assert_eq!("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen", post.content());
}

Wir ermöglichen nach wie vor das Erstellen neuer Beiträge im Entwurfsstadium unter Verwendung von Post::new und der Möglichkeit, dem Inhalt des Beitrags Text hinzuzufügen. Aber anstatt eine content-Methode bei einem Beitragsentwurf zu haben, die eine leere Zeichenkette zurückgibt, werden wir es so einrichten, dass Beitragsentwürfe überhaupt keine content-Methode haben. Wenn wir auf diese Weise versuchen, den Inhalt eines Beitragsentwurfs zu erhalten, erhalten wir einen Kompilierfehler, der uns sagt, dass die Methode nicht existiert. Infolgedessen wird es für uns unmöglich, versehentlich den Inhalt eines Beitragsentwurfs in der Produktion anzuzeigen, weil sich dieser Code nicht einmal kompilieren lässt. Codeblock 17-19 zeigt die Definition einer Struktur Post und einer Struktur DraftPost sowie die Methoden dieser Strukturen:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    content: String,
}

pub struct DraftPost {
    content: String,
}

impl Post {
    pub fn new() -> DraftPost {
        DraftPost {
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        &self.content
    }
}

impl DraftPost {
    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }
}
}

Codeblock 17-19: Ein Post mit einer Methode content und ein DraftPost ohne Methode content

Die beiden Strukturen Post und DraftPost haben ein privates Feld content, in dem der Text des Blog-Beitrags gespeichert wird. Die Strukturen haben nicht mehr das state-Feld, weil wir die Kodierung des Zustands auf die Typen der Strukturen verlagert haben. Die Struktur Post wird einen veröffentlichten Beitrag repräsentieren und sie hat eine Methode content, die den content zurückgibt.

Wir haben immer noch die Funktion Post::new, aber anstatt eine Instanz von Post zurückzugeben, gibt sie eine Instanz von DraftPost zurück. Da content privat ist und es keine Funktion gibt, die Post zurückgibt, ist es im Moment nicht möglich, eine Instanz von Post zu erzeugen.

Die Struktur DraftPost hat eine Methode add_text, sodass wir wie bisher Text zum content hinzufügen können, aber beachte, dass DraftPost keine Methode content definiert hat! Daher stellt das Programm jetzt sicher, dass alle Beiträge als Beitragsentwürfe beginnen und dass der Inhalt von Beitragsentwürfen nicht zur Anzeige verfügbar ist. Jeder Versuch, diese Einschränkungen zu umgehen, führt zu einem Kompilierfehler.

Umsetzen von Übergängen als Transformationen in verschiedene Typen

Wie bekommen wir also einen veröffentlichten Beitrag? Wir wollen die Regel durchsetzen, dass ein Beitragsentwurf geprüft und genehmigt werden muss, bevor er veröffentlicht werden kann. Ein Beitrag, der sich im Stadium der Überprüfung befindet, sollte noch immer keinen Inhalt haben. Lass uns diese Bedingung implementieren, indem wir eine weitere Struktur PendingReviewPost hinzufügen, indem wir die Methode request_review auf DraftPost definieren, um einen PendingReviewPost zurückzugeben, und eine Methode approve auf PendingReviewPost, um einen Post zurückzugeben, wie in Codeblock 17-20 gezeigt:

Dateiname: src/lib.rs

#![allow(unused)]
fn main() {
pub struct Post {
    content: String,
}

pub struct DraftPost {
    content: String,
}

impl Post {
    pub fn new() -> DraftPost {
        DraftPost {
            content: String::new(),
        }
    }

    pub fn content(&self) -> &str {
        &self.content
    }
}

impl DraftPost {
    // --abschneiden--
    pub fn add_text(&mut self, text: &str) {
        self.content.push_str(text);
    }

    pub fn request_review(self) -> PendingReviewPost {
        PendingReviewPost {
            content: self.content,
        }
    }
}

pub struct PendingReviewPost {
    content: String,
}

impl PendingReviewPost {
    pub fn approve(self) -> Post {
        Post {
            content: self.content,
        }
    }
}
}

Codeblock 17-20: Ein PendingReviewPost, der durch Aufrufen von request_review auf DraftPost erzeugt wird, und eine approve-Methode, die einen PendingReviewPost in einen veröffentlichten Post verwandelt

Die Methoden request_review und approve übernehmen die Eigentümerschaft von self, wodurch die Instanzen DraftPost und PendingReviewPost verbraucht und in einen PendingReviewPost bzw. einen veröffentlichten Post umgewandelt werden. Auf diese Weise werden wir keine DraftPost-Instanzen mehr haben, nachdem wir request_review darauf aufgerufen haben, und so weiter. Die PendingReviewPost-Struktur hat keine content-Methode definiert, sodass der Versuch, ihren Inhalt zu lesen, zu einem Kompilierfehler führt, wie bei DraftPost. Da der einzige Weg, eine veröffentlichte Post-Instanz zu erhalten, die eine content-Methode definiert hat, der Aufruf der approve-Methode auf einem PendingReviewPost ist, und der einzige Weg, einen PendingReviewPost zu erhalten, der Aufruf der request_review-Methode auf einem DraftPost ist, haben wir jetzt den Blog-Beitrags-Workflow in das Typsystem kodiert.

Aber wir müssen auch einige kleine Änderungen an main vornehmen. Die Methoden request_review und approve geben neue Instanzen zurück, anstatt die Struktur, auf der sie aufgerufen werden, zu modifizieren, sodass wir mehr let post = Verschattungs-Zuweisungen (shadowing assignments) hinzufügen müssen, um die zurückgegebenen Instanzen zu speichern. Wir können auch nicht zulassen, dass die Zusicherungen über den Inhalt des Entwurfs und der anstehenden Überprüfungsbeiträge leere Zeichenketten sind, und wir brauchen sie auch nicht: Wir können keinen Code mehr kompilieren, der versucht, den Inhalt von Beiträgen in diesen Zuständen zu verwenden. Der aktualisierte Code in main ist in Codeblock 17-21 aufgeführt:

Dateiname: src/main.rs

use blog::Post;

fn main() {
    let mut post = Post::new();

    post.add_text("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen");

    let post = post.request_review();

    let post = post.approve();

    assert_eq!("Ich habe heute Mittag einen Salat gegessen", post.content());
}

Codeblock 17-21: Änderungen an main, um die neue Implementierung des Blog-Beitrags-Workflows zu nutzen

Die Änderungen, die wir an main vornehmen mussten, um post neu zuzuweisen, bedeuten, dass diese Implementierung nicht mehr ganz dem objektorientierten Zustandsmuster folgt: Die Transformationen zwischen den Zuständen sind nicht mehr vollständig in der Post-Implementierung gekapselt. Unser Vorteil ist jedoch, dass ungültige Zustände aufgrund des Typsystems und der Typprüfung, die zur Kompilierzeit stattfindet, jetzt unmöglich sind! Dadurch wird sichergestellt, dass bestimmte Fehler, z.B. das Anzeigen des Inhalts eines unveröffentlichten Beitrags, entdeckt werden, bevor sie in die Produktion gelangen.

Versuche es mit den Aufgaben, die wir zu Beginn dieses Abschnitts über die Kiste blog nach Codeblock 17-20 erwähnt haben, um zu sehen, was du über das Design dieser Version des Codes denkst. Beachte, dass einige der Aufgaben möglicherweise bereits in diesem Entwurf abgeschlossen sind.

Wir haben gesehen, dass, obwohl Rust in der Lage ist, objektorientierte Entwurfsmuster zu implementieren, auch andere Muster, z.B. das Kodieren des Zustands in das Typsystem, in Rust verfügbar sind. Diese Muster weisen unterschiedliche Kompromisse auf. Auch wenn du mit objektorientierten Mustern sehr vertraut bist, kann ein Überdenken des Problems, um die Funktionen von Rust zu nutzen, Vorteile bringen, z.B. das Vermeiden einiger Fehler zur Kompilierzeit. Objektorientierte Muster werden in Rust nicht immer die beste Lösung sein, da objektorientierte Sprachen bestimmte Funktionalitäten, z.B. Eigentümerschaft, nicht haben.

Zusammenfassung

Unabhängig davon, ob du nach der Lektüre dieses Kapitels der Meinung bist, dass Rust eine objektorientierte Sprache ist oder nicht, weißt du jetzt, dass du Merkmalsobjekte verwenden kannst, um einige objektorientierte Funktionalitäten in Rust zu erhalten. Dynamische Aufrufe können deinem Code eine gewisse Flexibilität im Austausch gegen ein wenig Laufzeitperformanz verleihen. Du kannst diese Flexibilität nutzen, um objektorientierte Muster zu implementieren, die die Wartbarkeit deines Codes verbessern können. Rust hat auch andere Funktionalitäten, z.B. Eigentümerschaft, die objektorientierte Sprachen nicht haben. Ein objektorientiertes Muster wird nicht immer der beste Weg sein, um die Stärken von Rust zu nutzen, ist aber eine verfügbare Option.

Als nächstes werden wir uns mit Mustern befassen, die eine weitere Funktionalität von Rust sind und viel Flexibilität ermöglichen. Wir haben sie uns im Laufe des Buches kurz angeschaut, haben aber noch nicht ihre volle Leistungsfähigkeit gesehen. Los geht's!